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Immer häufiger diagnostizieren Ärzte ADHS bei Kindern und Jugendlichen. Zur Behandlung geben sie ihnen meist Ritalin, ein Medikament mit dem Wirkstoff Methylphenidat. So hat das Medikament in Schulen und Universitäten eine weite Verbreitung gefunden. Gleichzeitig ist dort aber auch ein bislang viel zu wenig beachteter Markt für das Medikament entstanden. Die Rede ist vom Gehirndoping mit Ritalin, wie es vor allem von Studierenden betrieben wird.

ADHS-Medikamente in der Kritik

Die relativ hohen Fallzahlen des Hirndopings mit Ritalin sind vor allem darauf zurückzuführen, dass es im Vergleich zu anderen Medikamenten, die sich zur Leistungssteigerung eignen (siehe z. B. Modafinil oder Reminyl), sehr leicht erhältlich ist. Bezugsquelle Nr. 1 sind nach wie vor Kommilitonen, die sich das Medikament legal in der Apotheke besorgen.

Kritiker weisen darauf hin, dass Methylphenidat ADHS nicht heilt und nur den Herstellern nützt, die damit Milliardengewinne erzielen. Das Medikament beeinflusst ähnlich wie Kokain die Botenstoffe Dopamin und Noradrenalin im Gehirn. Es kann zu Sucht, Abhängigkeit, psychischen Erkrankungen und Depressionen führen und langfristig sogar die kognitiven Fähigkeiten eines Menschen einschränken. Symptome wie Unruhe, Aggressivität und Übererregbarkeit werden nach Ansicht einiger Experten durch Methylphenidat nicht nur nicht wirksam behandelt, sondern in vielen Fällen erst ausgelöst.

Daraus darf aber nicht der Schluss gezogen werden, dass alle Psychiater, Psychologen und Neurologen, die Ritalin verschreiben, verantwortungslos handeln. Wenn ADHS eindeutig vorliegt, gibt es derzeit kein besseres Mittel. Aber selbst Befürworter räumen ein, dass wahrscheinlich ein Vielfaches der notwendigen Dosis verschrieben wird. Oft scheint ADHS eine Diagnose zu sein, die aus Verlegenheit gestellt wird, weil andere Optionen nicht offensichtlich sind. Der Diskurs in der Fachwelt bleibt kontrovers und ein Ende ist nicht in Sicht.

Gehirndoping mit Ritalin immer beliebter

Außerhalb seines eigentlichen Einsatzgebietes hat sich ein weiteres Anwendungsgebiet für Methylphenidat aufgetan. Völlig gesunde Schüler und Studenten nehmen Ritalin ein, weil sie sich davon eine Steigerung ihrer kognitiven Leistungsfähigkeit versprechen. In den USA soll bereits jeder vierte Student und jeder fünfte Professor das Gehirndoping mit Ritalin ausprobiert haben. In Deutschland sind es nach einer Schätzung etwa 6 % bis 12 % der Studierenden. Da der Wirkstoff in Deutschland als Betäubungsmittel gilt, gehen viele den einfachen Weg und bestellen bei Online-Shops, die sich darauf spezialisiert haben, solche Präparate in kleinen Mengen (für den Eigenbedarf) ohne Rezept zu verkaufen.

Die Nachfrage, so eine gängige Interpretation, ist vor allem auf Prüfungsdruck und Versagensängste zurückzuführen. Das Medikament helfe beim Lernen, weil es ablenkende Gedanken unterdrücke, die Konzentration fördere und wach halte. Allerdings scheint dies nur für kurze Zeit zu funktionieren. Bei längerem Gebrauch besteht die Gefahr, dass sich die Wirkung ins Gegenteil verkehrt: Konzentrationsschwäche, Nervosität, Müdigkeit und Depressionen können die Folge sein.

Dies deckt sich mit den Erfahrungen, die Studierende im Internet veröffentlicht haben: Dem kurzen Kick folgt oft ein langes Leiden. Körper und Geist lassen sich auf Dauer nicht austricksen. Irgendwann fordert das Gehirndoping mit Ritalin seinen Tribut: Die Konsumenten haben auf nichts mehr Lust, ihre Emotionen und Affekte sind gestört. Sie sind kaum noch neugierig, meiden soziale Kontakte und sind weniger kreativ. Deshalb greifen vor allem Studierende von Fächern, in denen wenig Kreativität gefragt ist, zu solchen Mitteln.



Angebote von Schwarzmarkt-Shops

Das mit Abstand bekannteste methylphenidathaltige Medikament ist Ritalin, aber es gibt eine Reihe ähnlicher Produkte anderer Hersteller. Beispiele sind Concerta, Medikinet oder Equasym. Der Wirkstoff ist immer derselbe. Shops, in denen man Ritalin kaufen kann, haben meist auch die anderen Varianten im Sortiment.

 

10 Kommentar

  1. […] Drugs wie Ritalin sind nur bei ADHS wirklich wirksam. Bei gesunden Menschen führt ihre Einnahme nur zu Unruhe und […]

  2. […] rechnen. Dieser Punkt unterscheidet es von Präparaten, die ihre Wirkung sofort entfalten, wie etwa Ritalin oder […]

  3. […] im Selbstversuch als „Smart Drug“ anzuwenden, wie es manche zum Beispiel auch mit Ritalin tun, ist aber eher nicht ratsam. Zwar gibt es vereinzelt Plattformen für Dopingmittel im Sport, wo […]

  4. […] im Selbstversuch als „Smart Drug“ anzuwenden, wie es manche zum Beispiel auch mit Ritalin tun, ist aber eher nicht ratsam. Zwar gibt es vereinzelt Plattformen für Dopingmittel im Sport, wo […]

  5. […] zum Beispiel als Partydroge oder als Neuro-Enhancer, was zu erhöhten Risiken führt (siehe dazu: Gehirndoping mit Ritalin). Doch auch bei sachgemäßer Anwendung kommt es bisweilen zu ernsten Nebenwirkungen, deren […]

  6. […] zum Beispiel als Partydroge oder als Neuro-Enhancer, was zu erhöhten Risiken führt (siehe dazu: Gehirndoping mit Ritalin). Doch auch bei sachgemäßer Anwendung kommt es bisweilen zu ernsten Nebenwirkungen, deren […]

  7. […] Doping verwenden, neigen außerdem oft auch zum Missbrauch anderer Substanzen. Der Missbrauch von Ritalin zum Dopen des Gehirns, Prozac zum Heben der Stimmung und Ephedrin zum Stimulieren ist in dieser Gruppe um ein Vielfaches […]

  8. […] ist in folgenden Markenpräparaten enthalten: Ritalin, Medikinet, Equasym und Concerta. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Generika. Laut Fachinformation […]

  9. […] Ritalin wird die kurzfristig gewonnene höhere Leistungsfähigkeit mit Persönlichkeitsveränderungen, […]

  10. […] schaffen sie zum Beispiel, indem sie ihre Logistik ins Ausland verlegen. Von dort aus bieten sie Ritalin, Modafinil oder Donepezil rezeptfrei an – auch für deutsche Kunden. Wer eine Entscheidung […]

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