Wer Ritalin rezeptfrei im Internet kaufen will, hat es heute so einfach wie nie. Manche Kunden nutzen das ADHS-Medikament als Neuro-Enhancer und Stimulans. Der Wirkstoff Methylphenidat ist ein Betäubungsmittel. Trotzdem blüht der Handel. Für Schüler ist es kein Problem, über Freunde eine Bezugsquelle zu finden, noch einfacher ist es über das Internet. Verschiedene Shops werben damit, dass man Ritalin dort rezeptfrei kaufen kann.

Ritalin im Internet kaufen: Shops leicht zu finden

Eine kurze Google-Suche liefert unter dem Stichwort „Ritalin online kaufen“ rund 4,5 Millionen Treffer. Bereits auf der ersten Seite führen fünf von zehn Treffern, also die Hälfte, zu Seiten mit spezifischen Angeboten oder deren Partnerseiten. Die Shops bieten unter anderem die Varianten SR 20 in 100er Packungen, LA 40 mit 60 Kapseln, Tabletten mit 10 mg Wirkstoff in 90 Kapseln und einige mehr an. Wie man sieht, ist dieses Medikament so einfach online erhältlich wie eine Vitamintablette.

Umfragen an deutschen Hochschulen haben ergeben, dass fast jeder Vierte schon einmal zu einem Medikament gegriffen hat, um seine Chancen bei einer Prüfung zu erhöhen. Das mit Abstand am häufigsten eingesetzte Mittel ist Ritalin, in den USA auch „Koks für Kinder“ genannt. Der Wirkstoff Methylphenidat – ein Molekül, das erstmals 1944 synthetisiert wurde – fördert bekanntlich Wachheit und Konzentration. Die Kehrseite der Medaille ist jedoch, dass sich der positive Effekt bei zu häufigem Gebrauch oder zu hoher Dosierung ins Gegenteil verkehrt. Konzentrationsschwäche, Müdigkeit, Nervosität und Gereiztheit können die Folge sein.

Weil das Medikament so leicht erhältlich ist, glauben manche Käufer, es sei eine zwar etwas stärkere, aber immer noch relativ harmlose Alternative zu frei verkäuflichen Stimulanzien wie Ginseng, Taurin oder Guarana. Dabei wird außer Acht gelassen, dass Ritalin in Deutschland nur mit einem BtM-Rezept erworben werden kann. Wer sich im Internet mit Tabletten für den Eigenbedarf eindeckt, sollte wissen, dass er diese nicht an Freunde weitergeben darf. Die Weitergabe – mit oder ohne Gewinnerzielungsabsicht – ist eine Straftat.

Medizinische Risiken

Wie bei Amphetaminen besteht auch hier die Gefahr der Abhängigkeitsentwicklung. Dem Missbrauch könnte nur durch ein Verbot Einhalt geboten werden. Dies ist jedoch nicht möglich, da es keine Alternative zur Behandlung von ADHS gibt. Aus rechtlicher und medizinischer Sicht muss jeder Arzt und Apotheker davon abraten, das Medikament als Smart Drug einzusetzen. Dies wird aber kaum einen potentiellen Anwender zum Umdenken bewegen. Ihm ist zu empfehlen, zumindest auf eine Langzeitanwendung zu verzichten und so niedrig wie möglich zu dosieren. Bei vorsichtigem Gebrauch sind körperliche und psychische Probleme seltener.

Siehe auch

• Ritalin bei ADHS – ja oder nein?