Herzinfarkt

Wissenschaftler des Zentrums für Herzforschung „Carlos III“ in Madrid (CNIC) haben nachgewiesen, dass der Betablocker Metoprolol die Folgen eines Herzinfarkts mildern kann. In Deutschland erleiden jährlich etwa 300.000 Menschen einen Herzinfarkt. Um Leben zu retten und Folgeschäden zu vermeiden, ist im Akutfall schnelle Hilfe erforderlich.

Schweregrad verringern

Betablocker lassen das Herz langsamer schlagen und senken so den Blutdruck. Sie werden vor allem zur Behandlung von Bluthochdruck eingesetzt. Sie eignen sich auch zur Behandlung von Herzmuskelschwäche, koronarer Herzkrankheit und Herzrhythmusstörungen. Patienten, die bereits einen Herzinfarkt erlitten haben, erhalten sie zur Entlastung des Herzens. Forscher des CNIC haben 2017 herausgefunden, dass der Betablocker Metoprolol – eines der ältesten bekannten Medikamente dieser Art – dazu beitragen kann, die Schwere eines erneuten Herzinfarkts zu verringern.

Wirkung

Forschern des CNIC ist es gelungen, den Mechanismus zu identifizieren, durch den Metoprolol den Verlauf eines Herzinfarkts günstig beeinflusst. Wie aus dem in der Fachzeitschrift „Nature Communications“ erschienenen Artikel hervorgeht, hemmt die rasche Gabe von Metoprolol nach einem Infarkt die entzündliche Wirkung der neutrophilen Granulozyten (kurz „Neutrophile“ genannt). Das schont das Herz. Die Forscher gehen davon aus, dass ihre Entdeckung neue Anwendungsmöglichkeiten für das Medikament eröffnet.

Betablocker Metoprolol verhindert Blutgerinnsel

Bei der Akutbehandlung eines Herzinfarkts ist es wichtig, die Blutgefäße so schnell wie möglich wieder zu öffnen. Wenn das Blut wieder in das Gewebe strömt, enthält es auch Zellen des Immunsystems wie die Neutrophilen. Diese lösen nach einem Infarkt im Herzgewebe eine Entzündung aus, die zu irreversiblen Schäden führen kann. Metropolol versetzt diese Zellen in eine Art Schockstarre, wodurch sich ihre entzündliche Wirkung auf kleine Bereiche des Herzens beschränkt. Zudem wird die Bildung neuer kleiner Blutgerinnsel wirksam verhindert.

Quelle und weitere Informationen


7 Kommentar

  1. […] Methylphenidat, besser bekannt als Ritalin. Auch Attentin, Modafinil, Betablocker wie Metoprolol und andere Substanzen kommen für diesen Zweck in […]

  2. […] 900 Millionen Tagesdosen war Metoprolol im Jahre 2012 der am meisten verschriebene Betablocker in Deutschland. Den Wirkstoff gibt es zwar in der Apotheke nur auf Rezept, aber auf diversen […]

  3. […] 900 Millionen Tagesdosen war Metoprolol im Jahre 2012 der am meisten verschriebene Betablocker in Deutschland. Den Wirkstoff gibt es zwar in der Apotheke nur auf Rezept, aber auf diversen […]

  4. […] Blutgefäße und die Aktivität des zentralen Nervensystems. Sie lindern dadurch zum Beispiel die Folgen von Herzinfarkten, könnten aber auch die männliche Potenz stören. Studien der 1990er Jahre zeigen, dass das Risiko […]

  5. […] Blutgefäße und die Aktivität des zentralen Nervensystems. Sie lindern dadurch zum Beispiel die Folgen von Herzinfarkten, könnten aber auch die männliche Potenz stören. Studien der 1990er Jahre zeigen, dass das Risiko […]

  6. […] 900 Millionen Tagesdosen war Metoprolol im Jahre 2012 der meistverschriebene Beta-Rezeptorenblocker in Deutschland. Der Wirkstoff ist zwar rezeptpflichtig, aber auf diversen Plattformen, die sich auf […]

  7. […] 900 Millionen Tagesdosen war Metoprolol im Jahre 2012 der meistverschriebene Beta-Rezeptorenblocker in Deutschland. Der Wirkstoff ist zwar rezeptpflichtig, aber auf diversen Plattformen, die sich auf […]

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