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Beim Hirndoping kommen verschiedenste Medikamente zum Einsatz. Eines davon ist Metoprolol, das zur Behandlung von Bluthochdruck und Herzerkrankungen zugelassen ist. Als Neuro-Enhancer soll es die Entspannung fördern und helfen, psychische Traumata zu überwinden oder zu verdrängen. Seit einiger Zeit steht Metoprolol im Verdacht, Potenzstörungen zu begünstigen. Neuere Studien scheinen dies zu widerlegen, enthalten aber keine Daten zu den hohen Dosierungen, die beim Hirndoping verwendet werden.

Betablocker und Potenz

Betablocker wie Metoprolol hemmen die Erweiterung der Blutgefäße und die Aktivität des zentralen Nervensystems. Dadurch lindern sie zum Beispiel die Folgen eines Herzinfarktes, können aber bei Männern auch die Potenz beeinträchtigen. Studien aus den 1990er Jahren zeigen, dass das Risiko einer erektilen Dysfunktion (ED) unter Betablockern leicht erhöht ist.

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Die Beipackzettel der in Deutschland gebräuchlichen Präparate enthalten keinen Hinweis darauf, dass Metoprolol Potenzstörungen auslösen kann. Als häufige Nebenwirkungen werden Müdigkeit, Schwindel (vor allem nach dem Aufstehen), Kopfschmerzen, verlangsamter Herzschlag, Übelkeit und Erbrechen genannt. Dennoch berichten immer wieder Patienten, die mit Betablockern behandelt werden, über eine verminderte Erektionsfähigkeit.

Studie: begünstigt Metoprolol Potenzstörungen doch nicht?

Jetzt gibt es zumindest für Herz-Kreislauf-Patienten Entwarnung. In einer groß angelegten Studie, die 2018 im Canadian Journal of Cardiology (CJC) ausgewertet wurde, zeigten unter anderem Betablocker wie Metoprolol keinen negativen Effekt auf die Potenz der Teilnehmer. Allerdings verhinderten die Medikamente – anders als erwartet – auch nicht das erneute Auftreten einer ED. Aufgrund der Größe der Studie (2153 männliche Teilnehmer) und der Laufzeit von mehr als fünf Jahren gelten die Ergebnisse als sehr valide.

Trotzdem wurden bei den Teilnehmern mehr Fälle von Störungen der Sexualfunktion beobachtet als bei gesunden Männern gleichen Alters. Dafür gibt es eine einfache Erklärung: Bei den meisten Patienten war nicht nur der Blutdruck zu hoch, sondern auch der Blutzucker, die Blutfette und das Gewicht. All diese Faktoren sind schlecht für die Potenz, und zwar unabhängig davon, welche Medikamente eingenommen werden.

Fragen in Bezug auf das Hirndoping

Die Ergebnisse der meisten Studien beziehen sich auf Patienten, die genau die Dosis eingenommen haben, die zur Behandlung ihrer Krankheit notwendig ist. Beim (Hirn-)Doping werden oft wesentlich höhere Dosen verwendet, so dass auch die Risiken steigen. Negative Auswirkungen auf die Potenz sind nach heutigem Kenntnisstand zwar unwahrscheinlich, können aber nicht definitiv ausgeschlossen werden.

Weitere Informationen

Nach dem derzeitigen Stand der Forschung ist es unwahrscheinlich, dass Metoprolol zu Erektionsstörungen führt.

 

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