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Neuro-Enhancement mit Ritalin und ähnlichen Substanzen wird immer populärer. Raimund Haslinger fragt in seinen Seminaren, wie viele Studenten jemanden kennen, der Neuro-Enhancement betreibt. Von 100 Teilnehmern seien es oft 12 bis 25, schreibt der Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW). Für ihn ist das besorgniserregend. Offenbar wächst der Druck, sich selbst zu pushen, um den Anforderungen des Alltags gerecht zu werden. Wer Stress hat, greift dann einfach zu Ritalin. Das lässt sich problemlos im Internet bestellen.

Ritalin an Unis

Es gibt die These, dass das „Hirndoping“ an Hochschulen und im Berufsleben immer mehr um sich greift. Diesem Thema widmete sich im November 2015 eine Podiumsdiskussion an der Hochschule Darmstadt. Subjektive Eindrücke wie die von Prof. Haslinger kamen dabei ebenso zur Sprache wie die Ergebnisse statistischer Erhebungen. Die abschließende Pressemitteilung ließ Raum für die Vermutung, dass subjektive Erfahrungen oft dramatischer sind als die Ergebnisse belastbarer Studien. Nicola Erny, Professorin für Praktische Philosophie in Darmstadt, bezeichnete Medienberichte über einen angeblich zunehmenden Medikamentenmissbrauch als irreführend. Sie räumt aber ein, dass es in der heutigen Gesellschaft einen hohen Leistungsdruck gebe. Dieser werde durch eine, wie sie es nennt, „kompetitive Leitkultur“ ausgelöst. So seien auch gesunde Menschen oft der Versuchung ausgesetzt, ein Medikament einzunehmen, das die Konzentration fördern oder die geistige Leistungsfähigkeit steigern soll.

Neuro-Enhancement mit Ritalin doch kein Massentrend?

Die Statistik stützt keineswegs die These, dass der Missbrauch von Neuro-Enhancern ein Massenphänomen ist. Zwischen 2010 und 2015 gaben nur 14 Prozent der befragten Studierenden an, ein- oder mehrmals solche Medikamente konsumiert zu haben. Das sind zwar zwei Prozentpunkte mehr als in einer vier Jahre älteren Studie, aber immer noch deutlich weniger als die von einigen Autoren aufgrund von Schätzungen ermittelten 25 bis 30 Prozent. Befragungen von Arbeitnehmern kamen zu ähnlichen Ergebnissen: Der Anteil derjenigen, die ihr Gehirn mit medizinischen Substanzen dopen, liegt nur bei 8,3 %.

Die Zahl der missbräuchlich verwendeten Neuro-Pillen dürfte auch in Zukunft niedrig bleiben. Führende Experten halten es daher für ratsam, die Zielgruppe der Studierenden intensiv über risikoärmere Methoden und Wege der Stressbewältigung zu informieren. Prof. Erny von der Hochschule Darmstadt ergänzte, dass die Tatsache, dass immer mehr junge Menschen den Anforderungen in Studium und Beruf nicht mehr gewachsen seien, Anlass sein sollte, über die Schwächen und Probleme der Leistungsgesellschaft nachzudenken.

Quelle: Sascha Zoske: Mit Ritalin fit für die Prüfung? – faz.net, 4. November 2015



Ritalin bestellen

Der Einstieg in das Neuro-Enhancement mit Ritalin und ähnlichen Substanzen ist durch das Internets sehr einfach. Die Anbieter verfügen über ein breites Sortiment. Sie versprechen, auf Wunsch per Post in neutraler Verpackung zu liefern. Neben Ritalin sind auch viele andere Substanzen erhältlich. Dazu gehören unter anderem Modafinil, Donepezil und Reminyl. Allerdings ist es aus rechtlicher und medizinischer Sicht riskant, solche Angebote zu nutzen.

2 Kommentar

  1. […] und langweilig beschrieben, das Coming-Down hingegen als sehr unangenehm. In der Gruppe der „Gehirndoper mit Ritalin“ gehen die Meinungen auseinander: manchen hat Ritalin geholfen, sich in kurzer Zeit Unmengen an […]

  2. […] der Gruppe der „Gehirndoper mit Ritalin“ gehen die Meinungen auseinander: manchen hat Ritalin geholfen, sich in kurzer Zeit Unmengen an […]

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